STRIDE

Guatemala
Murielle, März 2012 - März 2013


«Ich habe gelernt, Dinge zu schätzen, die in der Schweiz normal sind.»

«Nach meiner Ankunft in Guatemala besuchte ich zuerst während 6 Wochen eine Sprachschule in Antigua. Danach habe ich meine Arbeit an einer Schule für Kinder mit Down-Syndrom begonnen. In dieser Schule hat es 40 Kinder und Jugendliche mit dem Down-Syndrom im Alter zwischen 3 und 25 Jahren. Sie sind in vier Klassen nach Alter aufgeteilt. In den ersten zwei Wochen konnte ich bei jeder Klasse einige Tage verbringen, um die Kinder kennen zu lernen. Danach arbeitete ich in der 2. Klasse mit den Kindern von 6 – 13 Jahren. Sie lernten Zahlen, Buchstaben und die verschiedenen Farben kennen. Jeden Montag gingen wir auf einen Sportplatz und danach in ein kleines Schwimmbad; dies machte allen immer grosse Freude. Die Schule war nur morgens, deshalb konnte ich jeweils an zwei Nachmittagen pro Woche beim «Ministerio La Fuerza de los Frágiles» mithelfen. Das ist eine Gruppe von jungen Erwachsenen mit verschiedenen Behinderungen. Den Jugendlichen werden vielerlei Aktivitäten geboten. Es geht darum, dass sie Gott persönlich kennen lernen, einen möglichst normalen Alltag führen und wenn möglich auch eine Arbeitsstelle finden können.

Nach fünf Monaten wechselte ich zur «Casa del Alfarero», einer Arbeit unter den Menschen, die rund um den Müllhaufen der Stadt leben. Sie haben ganz verschiedene Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Recycling und persönliche Entwicklung. Ich war die meiste Zeit im Bereich Bildung tätig und erledigte mit den Kindern Hausaufgaben, erzählte ihnen Geschichten oder bastelte etwas mit ihnen.

In der Mittagszeit war immer viel los, da es eine warme Mahlzeit gab und ich den kleineren Kindern beim Essen geholfen habe. Die meisten Kinder leben nicht nur in Armut, sondern erleiden häusliche Gewalt, Missbrauch oder haben nur einen Elternteil.

Für mich war es in den ersten Wochen schwierig, mit den Schicksalen dieser Kinder umzugehen. Oft fragte ich mich, wie Gott das zulassen kann ... Es forderte mich wirklich heraus und gleichzeitig merkte ich, dass es umso wichtiger ist, dass diese Kinder Jesus kennen lernen, denn nur er kann sie ganz von dem Schmerz und den schlimmen Erfahrungen befreien!

Ich habe viel gelernt und Einblick erhalten in eine andere Kultur und Lebensweise. Auch habe ich gelernt, Dinge mehr zu schätzen, die in der Schweiz einfach normal sind. Meine Beziehung zu Gott hat sich vertieft und in vielen Bereichen kann ich sagen, dass ich mehr auf IHN vertrauen kann! Unser Gott ist einfach stark!»

Murielle, Guatemala

 

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