STRIDE

Ecuador
Rahel, Oktober 2013 - September 2015


«Warum bin ich eigentlich hier?»

«Ich arbeite in der Fundación Niños con Destino (Kinder mit einer Bestimmung) mit. Das Ziel dieser Organisation ist es, die Kinderarbeit zu verringern. Die Kinder müssen oft vor und nach der Schule zu den Tieren schauen, auf dem Feld mitarbeiten oder auf dem Markt Lebensmittel verkaufen. Hier in Pujili und Zumbahua engagiert sich die Organisation seit 3 Jahren. Die Anzahl Stunden, die die Kinder arbeiten, ist stark gesunken und den Eltern ist bewusster, wie wichtig die Schulbildung für ihre Kinder ist. Wir gehen in verschiedene Schulen, machen zuerst eine Andacht, unterrichten Zeichnen, kritisches Denken, basteln und spielen mit den Kindern. Der Gedanke dahinter ist, dass sie einen Nachmittag pro Woche einfach Kind sein können. Und natürlich öffnet es uns Türen, um die gute Nachricht zu verkünden. Die Eltern werden auch mit einbezogen und haben einmal im Monat eine Schulung.

Ich merke, wie ich hier in Ecuador abhängiger von Gott bin als in der Schweiz. In der Schweiz wusste ich, wie alles funktioniert, wo ich Hilfe holen kann und wie Situationen einzuschätzen sind. Dort konnte ich Probleme selber lösen und war seltener auf Gottes Hilfe angewiesen. Hier weiss ich oft nicht, wie ich mich in schwierigen Situationen verhalten soll oder sie verändern kann. Das führt mich ins Gebet. Ich bitte Gott viel mehr um Hilfe, um Weisheit und Führung. Und ich erlebe, wie viel Macht Gebet hat, um Situationen zu verändern.

In den ersten Wochen war ich oft frustriert, weil ich das Gefühl hatte, dass ich nicht an die Kinder heran komme. Ich fragte mich, warum ich überhaupt hier sei. Auf der Busfahrt zur Schule legte ich meinen Frust Gott im Gebet hin. Als ich ankam, war es zuerst wie immer; ich fand keinen Zugang zu den Kindern. Dann fing ich an, mit einigen ein ganz einfaches Spiel zu spielen. Sie hatten grosse Freude daran und als ich das nächste Mal kam, wollten sie es wieder spielen. Da hat es bei mir „Klick“ gemacht. Dieses Erlebnis gab mir den Mut, auf die Kinder zuzugehen und etwas mit ihnen zu machen.»

Rahel, Ecuador

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