«Ob ich einmal ein spannendes Viertel sehen möchte, fragte mich ein einheimischer Mitarbeiter des Projektes. Ja, auf jeden Fall! Somit nahm er mich mit zu seiner "Arbeit". Er trainiert fussballbegeisterte Jugendliche in "La Sierra", dem berüchtigtsten Viertel in Medellín.
Wir fuhren eine Stunde lang mit dem Motorrad durch die ganze Stadt, zwischen den Autos hindurch, steile Gässchen hinauf, bis wir am Stadtrand ankamen. Dort warteten auf einem staubigen Platz schon 30 Jungs, die mich mit mehr oder weniger Argwohn erwarteten. Ich wurde kurz als Gast aus der Schweiz vorgestellt. Dann durfte ich eine Andacht halten ... Was die Jungs wohl so unter der Woche jeweils erleben? Ich hoffte, dass Psalm 73 sie ansprechen würde.
Danach trainierten wir zusammen; vor lauter Staub sah man den Boden nicht mehr. Fussball verbindet, man freundet sich an. Zum Schluss beteten wir gemeinsam, sie lachten über mein Schweizerdeutsch und wir gingen wieder auseinander, jetzt als Freunde. Durch den Verkehr schlängelnd fuhren wir durch das heisse Medellín wieder nach Hause. Und die Jungs kehrten zurück in ihren Alltag, der von Drogen, Bandenkriminalität und Gewalt geprägt ist. Als ich zwei Wochen später nochmals an diesen Ort zurückkehrte, wurde ich schon ganz anders aufgenommen.
Zurück bleiben viele gute Erinnerungen und die Hoffnung, dass diese Jungs Jesus als Vorbild annehmen, anstatt ihre Prägungen auszuleben.»
Marc war im Sommer 2014 während 3 Monaten mit Latin Link in einem "Quick-Stride"-Einsatz in Medellín, Kolumbien, wo er in einem christlichen Fussballverein in einem Armenviertel der Stadt mitgearbeitet hat.