Zwei Projekte, bei denen wir involviert waren, möchten wir kurz vorstellen:
Das El Alfero Café ist ganz in der Nähe der Universitäten. Vor allem Studenten kommen in ihren Pausen hier vorbei – auch weil es hier für sie attraktive Rabatte auf Snacks und Getränke gibt. Das Café ist ein Ort, wo man gut miteinander ins Gespräch kommen kann. Immer wieder gibt es interessante Umfragen für die Studenten oder gemeinsame Spielerunden. Zwanglose Kontakte entstehen und Beziehungen können wachsen. Alle Café-Gäste sehen die Hinweise auf weitere spannende Angebote wie beispielsweise die kostenlose Lebensberatung, eine Bücherei mit christlicher Literatur oder Weiterbildungsmöglichkeiten im christlich-sozialen Bereich. Studierende haben auch die Möglichkeit, im Café als Volontäre mitzuarbeiten und sich so etwas Geld zu verdienen oder Bons, die sie im Café gegen Essen und Getränke einlösen können.
Das NOVO Communities Rehabilitationszentrum für Suchtkranke ist 24/7 also durchgehend besetzt. Das Reha-Programm besteht aus zwei grossen Phasen und einer dritten optionalen Phase. Die erste Phase dauert sechs Monate und begleitet die Teilnehmenden auf dem Weg von der Sucht zurück in ein geregeltes Leben. Die Phasen 2 und 3 bauen auf diesen ersten sechs Monaten auf, um die Teilnehmenden noch weiter zu stabilisieren und in ein Leben ohne Drogen zurückzuführen. Die Programme bestehen aus Therapie und Arbeit. In der Freizeit können die Programmteilnehmer Sport treiben, und es gibt viel Raum für Spiel und Spass.
Wir haben im seelsorgerlichen Bereich mitgearbeitet und bei der Aufnahme neuer Bewohner mitgeholfen.
Wir haben im Café hauptsächlich im Service mitgearbeitet. So gab es für uns viele schöne Begegnungen mit Café-Gästen und wertvolle Beziehungen zu den Volontären.
Ein starkes Erlebnis für mich, Katharina, war, als wir mit dem Direktor ein Spiel mit einigen Studentinnen im Café gespielt haben. Er legte Bilder auf den Tisch und stellte ihnen Fragen über ihr Leben – auf der einen Seite ihren aktuellen Status und auf der anderen den Status, den sie sich wünschen. Für mich war es spannend zu sehen, wie offen sie ihre Gedanken und Gefühle teilten.
Ich, Mischa, habe im NOVO-Projekt als Betreuer und Gruppenleiter gearbeitet. Der 28-jährige José hat während meines Einsatzes die sechsmonatige Therapiephase abgeschlossen. Danach hat er ein Volontariat im Café El Alfarero begonnen, wo Katharina und ich auch mitgearbeitet haben. Und plötzlich waren José und ich Arbeitskollegen, was ich als sehr positiv erlebt habe. Wir hatten eine starke Beziehung zueinander, was für beide Seiten sehr schön und bereichernd war. José hat mir seine Pläne, Gedanken, aber auch seine Ängste und Sorgen über die Zukunft nach Beenden der Rehabilitation anvertraut. Ich konnte ihn ermutigen und ihm mit Rat zur Seite stehen. Die Gespräche und seine Sicht auf die Dinge waren sehr spannend, und wir haben viel über tiefe Lebensthemen gesprochen. Es hat mich froh und dankbar gemacht, José auf seinem Weg zu begleiten.
Katharina und Mischa
Katharina und Mischa
Im El Alfero Café
Mischa und José
Die Studentinnen suchen die Bilder aus, die ihren aktuellen Status und den Status, den sie wünschen, symbolisieren.