STRIDE

Nicaragua
Christina, Oktober 2013 - Oktober 2015


«Ich glaube, dass die Liebe Gottes die Kraft hat, das Leben dieser Kinder zu verändern.»

«Ich arbeite in einem Projekt für Kinder und deren Mütter, welche auf dem Müllberg arbeiten oder in dem Quartier des Müllberges wohnen. Das Projekt "Centro de Esperanza Bethel" ist jeden Nachmittag unter der Woche für die Kinder offen. Wir erzählen ihnen biblische Geschichte, spielen, basteln mit ihnen und die Kinder bekommen eine Mahlzeit. Einmal in der Woche halte ich ein Bibelstudium mit den Müttern und in dem Centro habe ich eine kleine Apotheke eingerichtet, damit ich die Kinder oder Mütter behandeln kann, wenn sie krank oder verletzt sind. Immer wieder besuchen wir sie auch zu Hause. Daneben gebe ich viermal in der Woche Sportunterricht in der öffentlichen Schule des Quartiers. Das gibt mir die Möglichkeit zu sehen, wie die Kinder in der Schule mitmachen und mitkommen. Und ein- bis zweimal in der Woche gehe ich mit den Kids Baseball spielen, denn sie sind ganz verrückt nach dieser Sportart hier in Nicaragua.

Hier ein kleiner Einblick in meinen "Alltag": Ich fahre mit meinen Fahrrad durch die Strassen, auf dem Weg zur Arbeit, zum Centro. Am Strassenrand sehe ich einfache Hütten, oftmals aus Wellblech, manchmal aus Ziegel. Vor den Hütten türmt sich der Abfall, sitzen Männer und trinken, rufen mir etwas hinterher, das ich nicht verstehe. In all dem Lärm höre ich plötzlich jemand meinen Namen rufen, eine Kinderstimme, dann kommt eine zweite hinzu. Ich sehe ein lachendes Gesicht, ein Kind, das auf mich zurennt, mich umarmt, auf dem Fahrrad mitfahren möchte. Es berührt mich immer wieder, wie diese Kinder inmitten ihrer schweren Lebenssituation das Lachen nicht verloren haben. Und wie sehr sie Aufmerksamkeit, Angenommensein und Zuwendung suchen. Etwas, das die meisten Kinder zu Hause nicht erfahren ...

Einmal machten wir einen Ausflug an den Strand. Einige Kinder waren zum ersten Mal am Strand (!), obwohl sie so nahe davon leben. Die Kinder genossen das Baden, Sandburgen bauen, Fussballspielen am Strand und einfach das "Kind-sein-und-alles-andere-vergessen". Vor allem aber genossen die Kinder die Zeit, die wir mit ihnen verbringen konnten und dass jemand MIT ihnen spielte, badete, Sandburgen baute.

Ich bin Gott dankbar, dass er mein Herz jeden Tag mit Liebe für die Kinder erfüllt. Denn ich glaube, dass die Liebe Gottes die Kraft hat, das Leben dieser Kinder zu verändern.»

Christina, Nicaragua

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